Mittlerweile sollen ca. 25% der Weltbevölkerung an einer Fettleber leiden. In den Industrienationen sollen bereits 35% der Menschen betroffen sein, mittlerweile sind darunter sogar Kinder.
Die Fettleber wird auch als „silent killer“ bezeichnet, zeigen sich doch Symptome und Beschwerden erst wenn das Organ schon stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Unbehandelt kann es zu einer Leberzirrhose oder gar eines Leberzellkarzinoms kommen.
Auch steigert die Fettleber das Risiko für andere Krebsformen und gilt überdies als Risikofaktor für Diabetes Typ 2, Blutdruck und auch Demenz. Zudem steigt bei einer Fettleber das Risiko, an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben, um mehr als das Doppelte.
Die Ursachen der Fettleber sind keine Unbekannten: Ungesunde Ernährung, zu viele und zu häufige Mahlzeiten mit verarbeiteten Kohlenhydraten und zu wenig Bewegung. Es wird über den Tag verteilt viel zu häufig Insulin ausgeschüttet, um den Zucker aus dem Blut in die Zelle regelrecht zu pressen, bis diese übervoll ist und sich dadurch sogar entzünden kann.
Die gute Nachricht ist jedoch: Die Fettleber ist reversibel.
Aber wie genau entsteht nun die Fettleber?
Eine Fettleber ist eine Lebererkrankung, bei der es zu einer vermehrten Fetteinlagerung in den Zellen kommt. Sind die Leberzellen zusätzlich entzündet, sprechen Ärzte von einer Fettleberhepatitis.
Je nach Ursache werden zwei Formen unterschieden: Alkoholische Fettlebererkrankungen (AFLD) sind auf einen zu hohen Alkoholkonsum zurückzuführen. Nicht alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) haben dagegen andere Ursachen. Eine der häufigsten ist heutzutage eine Störung des Stoffwechsels (metabolisch assoziierte Fettlebererkrankung oder MAFLD). Zu den wichtigsten Ursachen zählen u.a.: Fehlernährung, z.B. durch zu viele verarbeitete Kohlenhydrate, isolierte Zucker etc., Bewegungsmangel, Übergewicht sowie ein erhöhter Bauchumfang, Insulinresistenz sowie Fettstoffwechselstörungen, höheres Alter oder auch Darmerkrankungen (Zöliakie, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen) oder Magen-Darm-Operationen (Kurzdarmsyndrom) sowie bestimmte Medikamente.
Zum Glück kann eine reine Fettleber auch wieder geheilt werden. Liegt jedoch bereits eine Entzündung des Lebergewebes vor kommt es meist zu einem fortschreitenden Leberschaden, sodass insbesondere die Funktion zur Entgiftung nur noch unzureichend erfolgen kann.
Zu den möglichen Symptomen der Fettleber gehören ein Druck- oder Völlegefühl im rechten Oberbauch, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Übelkeit und Erbrechen. Auch Wassereinlagerungen, Blutgerinnungsstörungen und Hautverfärbungen können auf eine Verfettung der Leber hindeuten. Manchmal kommt es zu einer Erhöhung bestimmter Leberwerte wie z.B. das Enzym Gamma-GT und der Bilirubinwert.
Was ist jetzt zu tun, um seine Leber wieder zu entfetten? Hier steht insbesondere eine Anpassung des Lebensstils im Vordergrund. Wichtig sind körperliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und eine Gewichtsabnahme. Vor allem sollten Lebensmittel mit schnell verfügbaren Kohlenhydraten nur mäßig verzehrt werden: Große Mengen an Zucker (Fruktose) werden in der Leber direkt zu Fett umgebaut und eingelagert. Besonders problematisch sind zuckerhaltige Getränke (Softdrinks) und Fruchtsäfte.
Darüber hinaus kann die Mikronährstoffmedizin unterstützend einwirken. Es werden daher vor allem Mikronährstoffe eingesetzt, die den oxidativen Stress senken und entzündlichen Vorgängen entgegenwirken. Auch zur Senkung des Cholesterinspiegels und des Körpergewichts kann die Mikronährstoffmedizin beitragen. Dadurch kann das Risiko verringert werden, dass die Erkrankung zu einer Leberzirrhose voranschreitet. Bewährt haben sich:
Hafer-Beta-Glucane senken den Blutzucker und Cholesterinspiegel, die Aufnahme von Fetten und Gallensäuren wird durch diese Ballaststoffe reduziert.
L-Carnitin unterstützt den Fettstoffwechsel und die Leberentgiftung durch die verbesserte Versorgung der Mitochondrien mit langkettigen Fettsäuren, stell antioxidative Enzyme bereit und unterstützt die Entgiftungsfunktion der Leber.
Cholin wirkt Fetteinlagerungen in den Leberzellen entgegen, indem es den Abtransport der Fette unterstützt. Zudem gibt es Hinweise auf eine antioxidative, regenerative und entzündungshemmende Wirkung.
Artischocken-Extrakt beugt oxidativem Stress und Entzündungen vor.
Probiotika schützen die Leber vor bakteriellen Giftstoffen, indem sie die Darmbarriere stärken.
Omega3-Fettsäuren wirken Entzündungen entgegen und wirken positiv regulierend auf die Blutfette.
Antioxidantien wie Vitamin C,E, Curcumin, Quercetin sowie Glutathion schützen die Leber vor freien Radikalen. Folgende Entzündungen werden zurückgedrängt, sodass das Gewebe weniger Schaden nimmt.
Grüntee-EGCG verbessert den Fett- und Zuckerstoffwechsel und wirkt ebenfalls antioxidativ und entzündungshemmend. EGCG kann die Fettverbrennung anregen, die Blutfettwerte senken, den Zuckerstoffwechsel verbessern und die Gewichtsabnahme unterstützen.
Bitterstoffe wie im Löwenzahn, Radicchio, Rucola etc. fördern den Gallefluss, was sich positiv auf das Mikrobiom im Darm auswirkt. Die verbesserte Darmbarriere schützt dann die Leber vor zusätzlichen Entgiftungsprozessen.
Sämtliche genannten Empfehlungen dürfen nicht eigenmächtig angewendet werden, sondern dienen lediglich zur allgemeinen Information. Individuelle Risiken oder Kontraindikationen sind stets zu berücksichtigen und müssen von Ihrem Arzt und/oder Heilpraktiker ganzheitlich und individuell bewertet werden.
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