Wie Stress die Fruchtbarkeit beeinflusst

Viele von uns fühlen sich regelmäßig gestresst. Seien es die beruflichen, privaten und familiären Anforderungen oder selbst die Hobbys und der "Freizeitstress", die und gelegentlich oder auch häufiger durch den Tag hetzen lassen. Wenn das nur ab und zu passiert, ist das sicher kein Problem. Das gilt immer solange wir auch die Möglichkeit haben bzw. sie uns nehmen Körper, Geist und Seele auch die notwendige Regeneration zukommen zu lassen.

Denn Stress bedeutet Alarm, woraufhin der Körper so genannte Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ausschüttet, um uns "kampfbereit" zu machen. Dabei findet keine Unterscheidung oder Abstufung zwischen dem Säbelzahntiger aus der Steinzeit oder der extrem knappen Deadline zur Projektabgabe statt. Entscheidendes Problem ist aber in unser heutigen Zeit, dass wir diesen Stress einerseits recht häufig erleben und andererseits diesen nicht ordnungsgemäß abbauen können, so wie es eigentlich durch Kampf oder Flucht geschehen würde.

Folglich bleiben Stresshormone viel länger auf hohem Level aktiv und beeinflussen damit das gesamte Hormonsystem viel stärker als das ursprünglich gedacht war. Das Hormonsystem von Frauen ist dabei noch deutlich sensibler hinsichtlich der Reaktion auf Stress. Beispielsweise kann es durch dauerhafte Cortisolausschüttung zu einer Erschöpfung der Nebennierenrinde kommen. Bevor das geschieht, wird der erhöhte Bedarf allerdings darüber ermöglicht, dass Progesteron zu Cortisol umgewandelt wird. Ein Mangel an Progesteron wirkt sich jedoch ungünstig auf die Einnistung der befruchteten Eizelle aus und auf die generelle Stabilität einer Schwangerschaft.

Zudem werden zur Herstellung von Cortisol ähnliche Bausteine benötigt wie zur Synthese von Östrogenen. Dadurch sinkt der Östrogenspiegel und damit nicht nur die Libido, sondern auch die Wahrscheinlichkeit auf einen korrekt verlaufenden Zyklus inklusive Eisprung.

Stress wirkt sich zudem negativ auf den Hypothalamus aus, den man als hormonellen Taktgeber verstehen muss, indem er z.B auch auf die Hypophyse direkten Einfluss nimmt. Prolaktin ist ein Hormon, dass u.a. durch Stress verstärkt gebildet wird. Viele kennen es auch als Hormon der Milchbildung, was während der Stillzeit die Chance auf eine Schwangerschaft reduziert. Prolaktin wirkt sich aber auch auf das GnRH aus. Dieses Hormon steuert wiederum die Aktivität von FSH und LH. Ersteres sorgt für die Eireifung, während zweiteres den Eisprung auslöst. Ein erhöhter Prolaktinspiegel durch Stress kann damit auch eine Unfruchtbarkeit bedingen.

Stress zieht also komplexe Folgewirkungen nach sich, die sich auch auf die Fruchtbarkeit auswirken können. Diese Zusammenhänge sind übrigens auch auf Männer übertragbar und nehmen folglich Einfluss auf seinen Testosteronstatus.

Es gibt natürlich noch andere Schwierigkeiten, die aus diesem Kontext heraus Stress erzeugen können. Und dementsprechend auch viel Potenzial, es in die eigenen Hände zu nehmen und einen wichtigen Baustein im Hinblick auf den Kinderwunsch positiv zu beeinflussen.

Ich begleite Sie gerne bei einem individuellen Vorgehen im Bereich der Frauenheilkunde. Nehmen Sie gerne hier Kontakt auf.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf „Alle erlauben“ erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, einzelne Cookies zuzulassen oder sie zu deaktivieren, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.