Der Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom und dem (unerfüllten) Kinderwunsch

Mittlerweile kommen vermehrt Frauen bzw. Paare in die Praxis, deren Kinderwunsch sich nicht wie geplant erfüllen will. Rechnete man zu Beginn damit, quasi im ersten Zyklus nach Absetzten der Pille den positiven Schwangerschaftstest in Händen zu halten, macht sich nach einigen Monaten die erste Ernüchterung breit. Und leider kann sich auch eine echte Besorgnis entwickeln, falls sich nach einem Jahr des „Übens“ immer noch keine Schwangerschaft eingestellt hat.

Auffällig ist, dass viele der betroffenen Frauen bereits im Jugendalter mit wiederkehrenden Blasenentzündungen oder auch Candidosen (Pilzerkrankungen) konfrontiert waren und deshalb oder aus anderen Gründen auch Antibiotika zum Einsatz kamen.

Häufig findet man auch Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall. Die genannten Probleme gehen auf ein verschobenes Bakterienmilieu in der Vagina und/oder dem Darm zurück. Über die sogenannte Schleimhautstrasse bestehen Verbindungen zwischen Darm, Vagina und Blase. Gelangen zum Beispiel E. Coli-Bakterien vom Darm in die Harnröhre, mündet dies häufig in einen Harnwegsinfekt. Wohl jede Frau kann ein Lied davon singen.

Wenn man nun einen Blick auf das vaginale Mikrobiom wirft, findet man ca. bis zu 1 Milliarde Keime auf einen Milliliter Scheidenflüssigkeit. Die gesunderhaltenden „Döderlein-Laktobazillen“ stellen dabei den größten Anteil. Daneben existieren auch weniger freundliche Mitbewohner, wie Clostridium perfringens, B-Streptokokken, Staphylokokken, Clostridien und Pilzen wie z. B. Candida, die aber im Optimalfall durch die „Guten“ in Schach gehalten werden. Bei einer Störung dieses Milieus herrschen aber denkbar schlechte Voraussetzungen für das Eintreten einer Schwangerschaft.

Von besonderer Wichtigkeit sind in diesem Zusammenhang die Laktobazillen, deren Hauptaufgabe die Milchsäurebildung darstellt und im Zuge dessen sie für ein saures Milieu in Darm und Vagina sorgen. Dieses wiederum hält schädliche Keime in Schach. Fehlen sie nun im Darm, fehlen sie folgerichtig in der vaginalen Flora und können, auch wenn keine spürbaren Beschwerden vorliegen, das Eintreten einer Schwangerschaft verhindern. Übrigens verfügt sogar der männliche Samen über ein eigenes Bakterienprofil, dass ebenfalls positiv von Laktobazillen profitiert.

Generell kann auch die Dysbiose im Darm alle Gewebe und Organe negativ beeinflussen, sodass sich der komplette Körper in keinem optimalen Zustand befindet und sich z.B. Entzündungsparameter erhöhen. Es gilt also genau hier anzusetzen, denn auch ein Übermaß an histaminbildenden Bakterien bzw. andere Faktoren, die zu einer Histaminunverträglichkeit führen können ebenfalls das Eintreten oder die Stabilität einer Schwangerschaft verhindern.

Folglich ist es wichtig sich zunächst einen Überblick mittels Mikrobiomanalyse zu verschaffen und dann nach einer effektiven Darmreinigung gezielt eventuelle Mängel mit den geeigneten Probiotika auszugleichen. Mittlerweile gibt es hier sinnvolle Kombinationen von Bakterienstämmen, die essenziell sind für ein gesundes vaginales Mikrobiom. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die „natürliche“ Empfängnis aus, sondern erhöhen auch die Chance nach einer künstlichen Befruchtung ein gesundes Baby zur Welt zu bringen.

Es gibt also auch recht „banale“ Ursachen einer ungewollten Kinderlosigkeit, die sich relativ einfach beseitigen lassen. Ich helfe Ihnen hierbei gerne weiter.

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