Der Darm gilt als Schlüssel zur Linderung von Autoimmunerkrankungen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort: Die Gesundheit sitzt im Darm. Denn nicht nur das Immunsystem hat mit ca. 80% der Immunzellen seinen Hauptsitz im Darm, sondern auch das Glück bzw. Wohlgefühl. Wir sprechen dann von der sogenannten Darm-Hirn-Achse, bei der sich die Organe fortwährend über den Zustand des Partners erkundigen. Besonders interessant ist der Umstand, dass unser Darm wesentlich mehr Nervenzellen enthält als unser Rückenmark, sodass klar wird, dass mit dem Begriff Bauchgefühl ein tatsächliches „Bauch-Hirn“ einhergeht.
Nun wird auch klar, wie stark Autoimmunerkrankungen mit dem Darmbefinden einhergehen.
Diese Erkrankungen bezeichnen eine Gruppe von Störungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen und Gewebe angreift, als wären sie fremde Eindringlinge. Diese Erkrankungen, zu denen u.a. rheumatoide Arthritis, Rheuma, Multiple Sklerose, aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa gehören, können das Leben erheblich beeinträchtigen und erfordern oft eine lebenslange medizinische Behandlung.
In den letzten Jahren hat die Forschung jedoch einen faszinierenden Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und der Gesundheit des Darms entdeckt. Dieser Zusammenhang hat das Interesse an Darm-Aufbau-Kuren bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen geweckt.
Wie funktioniert nun eine Darm-Aufbau-Kur? Bei einer Darm-Aufbau-Kur geht es vorrangig um eine Ernährungs- und Lebensstilintervention, die darauf abzielt, die Darmgesundheit zu verbessern. Sie konzentriert sich auf die Wiederherstellung eines gesunden Gleichgewichts der Darmflora und die Reduzierung von Entzündungen im Verdauungstrakt. Um dieses Ziel zu erreichen, erfolgen mehrere Schritte.
Entzündungsfördernden Lebensmitteln müssen gemieden werden: Das bedeutet oft den Verzicht auf Zucker, Gluten, Laktose und verarbeitete Lebensmittel. Und sollte natürlich auch individuelle Intoleranzen beinhalten, die häufig erst nach einem gezielten Nahrungsmittelunverträglichkeiten Test gefunden werden.
Zudem empfiehlt sich die Einnahme von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln: Diese können dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora zu unterstützen. Diesem Aspekt vorausgehend sollte natürlich eine Untersuchung des Mikrobioms stehen, um das individuelle Milieu im Darm zielgerichtet unterstützen zu können. In diesem Zusammenhang sollten auch Ballaststoffe in den Ernährungsplan eingeführt werden bzw. deren Konsum optimiert werden, denn sie fördern das Wachstum guter Bakterien im Darm und unterstützen die Verdauung.
Darüber hinaus gilt eine Ernährung mit entzündungshemmenden Nahrungsmitteln ein besonderes Interesse, ergänzt durch entzündungshemmende Vitalstoffe die gezielt eingesetzt werden. Dazu gehören u.a. Kurkuma, Ingwer und Omega-3-Fettsäuren.
Wenn wir unseren Darm so pflegen und ihm die Möglichkeit geben sich grundlegend zu regenerieren, hat diese neu gewonnene Darmgesundheit einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem und damit auch positive Wirkungen auf Autoimmunerkrankungen. Denn ein Darm der sich nicht im Gleichgewicht befindet kann seine Barrierefunktion einbüßen (leaky gut) und dadurch schädliche Substanzen in den Blutkreislauf entlassen, die dort zu einem „Großalarm“ führen können, der das Immunsystem in übermäßigem Maße nicht nur belastet, sondern derart „verwirren“ kann, dass sich auf dieser Grundlage Autoimmunreaktionen entwickeln bzw. verstärken.
Daher kann eine Darm-Aufbau-Kur kann dazu beitragen:
Die Darmwand zu stärken: Ein gesunder Darm ist weniger durchlässig und verhindert das Eindringen von schädlichen Substanzen in den Blutkreislauf.
Die Balance der Darmflora wiederherstellen: Gute Bakterien im Darm können das Immunsystem regulieren und übermäßige Entzündungen verhindern.
Die Entzündung reduzieren: Eine entzündungshemmende Ernährung und die Einnahme von entzündungshemmenden Nahrungsergänzungsmitteln können dazu beitragen, die entzündlichen Prozesse bei Autoimmunerkrankungen zu mildern.
Es ist wichtig zu betonen, dass eine Darm-Aufbau-Kur nicht als Ersatz für die ärztliche Behandlung bei Autoimmunerkrankungen betrachtet werden sollte. Sie kann jedoch eine wirksame Ergänzung zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Reduzierung von Symptomen sein. Falls Sie sich für ein individuelles Therapiekonzept interessieren, um ihre Darmgesundheit bestmöglich zu unterstützen, berate ich Sie gerne. Nehmen Sie gerne hier Kontakt zu mir auf.